Wanderung 2
Chemnitz - Lichtenwalde – Gunnersdorf – Harrasfelsen – Lichtenwalde – Ebersdorf – Hilbersdorf
Quelle: Chemnitzer Heimatführer. Wegweiser für Heimatfreunde und solche, die es werden wollen. Wittig & Schobloch, Dresden, undatiert (nach 1918). Focke, Eduard: Der neue Schlegel. Chemnitzer Wanderbuch und Heimatführer. Chemnitz, 1927. Seiten 91/92.
Streckenlänge: ?
Dauer: 5,75 Stunden (2 Stunden von und bis Lichtenwalder Mühle)
Markierung: teilweise Zschopautal-Wanderweg
Von Chemnitz aus über eine heute wegen fehlender Markierungen und komplett anderer Wegführungen nicht mehr nutzbare Strecke führte die Route über die Dresdner Straße hinaus in Richtung Lichtenwalde und dann entweder durch Lichtenwalde oder über die Hofwiese zur Lichtenwalder Mühle. An der „Huckelbrücke“ beim markanten Harras-Stein folgt man links dem Lichtenwalder Mühlgraben, wobei das erste Waldstück, die Hasenleithe, nicht am Fluss sondern außen herum umgangen werden muss. Der Weg ist jedoch gut sichtbar und mit Treppenstufen versehen. Am eigentlichen Weg kam es vor Jahren zu einem folgenschweren Felssturz, sodass diese Strecke nicht mehr sicher ist. Bei einem ähnlichen Felssturz fuhr im Jahre 1913 ein Zug am Ausgang des Harrastunnels auf ebenso abgerutschte Gesteinsmassen auf und brachte mit 10 Toten und gut 60 Verletzten großes Leid. Über die „Umleitung“ erreicht man nach wenigen Minuten die Mundwiese, an welcher einst die Harraseiche und das an die Mühle versetzte Harrasdenkmal standen. Gegenüber thront der 37 Meter hohe Harrasfelsen. Hier soll einst Theodor Körner im Grase gesessen haben; dabei kam ihn die Idee seine Ballade „Harras der kühne Springer“ zu schreiben. Weiter flussabwärts durchschreitet man das Mundholz. Hier blühen im Frühjahr tausende Buschwindröschen und Farne bedecken hier ganze Flächen. Leider siedelte sich hier auch das indische Springkraut an. Weiter entlang des idyllischen Pfades, vorüber an den ersten Ortelsdorfer Häusern, erreicht man bald die große Zschopaubrücke, die ehemalige Albertbrücke, nach Frankenberg. Hier überqueren wir die Zschopau und erreichen Gunnersdorf, heute ein Ortsteil von Frankenberg. Nach ein paar Schritten entlang der Straße nach Frankenberg biegt man nach den ersten drei Häusern rechts ab und stößt nach einer S-Kurve auf die Gunnersdorfer Straße in welche wir nach rechts einbiegen. Vorbei an einer Ruhebank und vereinzelten Häusern gelangt die Route über die Gleise wechselnd beim ehemaligen Steinbruch an den Waldrand. Nach einigen hundert Metern zweigt ein kleiner Pfad in Höhe der Überlandleitung nach rechts ab. Hier haben Sie von Gottfried-Thümers-Kiefern aus, heute auch als Wolfgangs Ruh‘ genannt, einen herrlichen Ausblick ins Zschopautal. Der Weg führt weiter am Feld entlang bis er erneut in den Wald stößt. Gleich rechts sehen wir einen alten Grenzstein Nō100, auf der Rückseite die gekreuzten Kurschwerter und die Jahreszahl 1782. Zwischen 1780 und 1806 leitete F. L. Aster in Sachsen die topografische Landesaufnahme, deren Spuren wir noch heute in Form dieser Grenzsteine antreffen. Wenige Meter weiter, am Grenzstein Nō 99, halten wir uns links und nach wenigen Metern wieder rechts. Der Weg umgeht hier eine Talsenke, genannt das Zigeunerlager. Dem Weg geradeaus folgend erreicht man bald den Harrasfelsen mit seinem markanten Körnerkreuz. Zurück vom Fels führt gleich ein steiler Stufenweg ins Tal, alternativ kann man noch einige Meter weiter gehen und dann über eine Spitzkehre einen gemäßigteren Weg ins Tal folgen. Der Weg führt am Bächlein über eine kleine Holzbrücke und schwenkt rechts durch die Bahnunterführung zur Zschopau. Nun flussaufwärts entlang einer großen Wiese, genannt der Bauer Werth, bis zur Fünferbrücke und wieder hinüber zur Lichtenwalder Mühle. Von hier aus folgen wir in etwa dem Angerbach und gelangen durch die Tännichtwiesen nach Ebersdorf zum Gasthof Brettmühle. Von hier aus weiter durch Ebersdorf, vorbei an der Stiftskirche bis nach Hilbersdorf. |