Braunsdorf    im Zschopautal

... ein Ortsteil der Gemeinde Niederwiesa stellt sich vor 

Rundwanderweg 3

Flöha – Altenhain –  Harrasfelsen – Lichtenwalde – Braunsdorf – Finkenmühle – Flöha


Quelle:   Deine Heimat. August 1962. Seiten 122/123.

Streckenlänge: etwa 13,2 km

Dauer: ?

Unter der Rubrik „Kleine Wandervorschläge für Ferienlager, FDGB-Urlauber und Heimatfreunde“ stellte die Heimatzeitschrift kurze Wanderrouten vor, damit die Einwohner nicht in entfernt gelegene Gegenden fahren sondern die nahen Wanderziele würdigen. 

Die Tour beginnt im Zentrum Flöhas und führt nordwärts hinaus in Richtung Gymnasium. Dort überquert man nahe dem Zusammenfluss von Flöha und Zschopau auf der links von der Straßenbrücke gelegenen Fußgängerbrücke die Flöha und geht vorbei am Gymnasium immer entlang der Zschopau. Sie passieren die Landbrücke und gehen sodann die Bundesstraße 180 bis Altenhain. Da heutzutage der Verkehr deutlich zugenommen hat, empfiehlt sich eine Alternativroute durch die Wochenendsiedlung an der Finkenmühle. Am Ortseingang Altenhain biegen Sie links in die Straße nach Braunsdorf ein und wandern zum gut sichtbaren Drei-Schlösser-Blick. Von hier aus hinab nach Altenhain und die Dorfstraße hinunter bi in den Wald hinein.
Kurz vor der Bahnunterführung zweigt rechts eine Fußgängerbrücke über den Bach zum Harrasfelsen ab. Wer möchte, kann diesen kleinen Abstecher bis hinauf zum Körnerkreuz in wenigen Minuten erreichen und wird mit einer reizvollen Aussicht belohnt. Der Rundweg führt durch die Unterführung, in welche Sie einige historische Hochwassermarkierungen entdecken können, hinüber zum Zschopauufer. Von hier aus erblickt man den Harrasfelsen und kann sich den sagenhaften Sprung des Ritters Harras hinunter in die kühlen Fluten vergegenwärtigen. Durch den Harrasfelsen, welcher eigentlich Haustein heißt, führt ein Eisenbahntunnel, welcher im Dezember 1913 einstürzte, einen Zug unter sich begrub und neben zahlreichen Verletzten auch 10 Tote forderte. Noch heute gehört er zu den zehn schwersten Eisenbahnunfällen in Sachsen.  Am Zschopauufer entlang und an der Pegelmessstation Lichtenwalde vorüber, erreicht man bald die Zschopaubrücke nach Lichtenwalde. Sie heißt im Volksmund „Fünferbrücke“ und gab dem nahen Restaurant den Namen. An der Brücke bleibt man diesseits der Zschopau und geht entweder links am Brückenkopf den Fußweg direkt zum Ortsmittelpunkt Braunsdorfs oder man folgt der Straße, vorbei am Restaurant „Zur 5er Brücke“ in einem kleinen Bogen ebenfalls Ortsmittelpunkt. Hier am Bahnübergang kann man auch in das Bahnhofsrestaurant einkehren.
Der Weg überquert nun die Bahnschienen und folgt der Dorfstraße geradeaus. Durch das sogenannte Unterdorf, welches durch seine teilweise noch heute sichtbaren Gehöfe an die einstige Siedlungsform des einreihigen Waldhufendorfes erinnert, erreicht man bald die große Straßenkreuzung. Auf dem grünen Dreieck steht die Braunsdorfer Wegweisersäule, die einzige kleine Wegweiserrundsäule westlich der Elbe in Sachsen. Beim Blick nach rechts sehn Sie den Braunsdorfer Viadukt. Er wurde ab 1864 errichtet und zeigt 24 Bögen. Sie halten sich weiter geradeaus und erreich bald die Braunsdorfer Mühle, deren Wurzeln bis in das 15. Jahrhundert zurückreichen. An der Mühle führt die Straße über den Mühlgraben auf den Mühlwerder. Von dort führt ein Fußweg über die neue Brücke hinüber nach Niederwiesa. Sie bleiben jedoch diesseits des Mühlgrabens und halten sich geradeaus. Nach kurzem Weg erreicht man die Historische Schauweberei Braunsdorf, ein einzigartiges technisches Museum, welches auch durch einen Steg von unserem Wanderweg aus erreichbar ist. Direkt gegenüber der Weberei stoßen Sie auf ein altes Fachwerkgebäude. Dies ist das alte Trockenhaus, der einstigen Filzfabrik. Oberhalb am Berghang erkennt man, vorzugshalber in der blätterlosen Jahreszeit, noch die Terrassen der Trockenhänge. Der Weg, es ist der alte Kirchsteig, da die Braunsdorfer einst nach Flöha zur Kirche gingen, folgt nun der Zschopau bis zur Finkenmühle. Von hier aus zweigt nach der Finkenmühle der Fuß- und Radweg ab, unterquert die Landbrücke und führt vorbei am Gymnasium zurück nach Flöha.