(Forst)Grenzsteine.
Nach „Der neue Schlegel“, Chemnitzer Wanderbuch und Heimatführer, Seite 98, aus dem Jahre 1927 standen zwischen Harrasfelsen und Thümers Kiefern mindestens 7 Grenzsteine von 1782 und verweist auf die erste Landesvermessung in diesem Jahr. Der „Chemnitzer Heimatführer“ von Wittig & Schobloch aus Dresden nennt auf Seite 31 weiter einen Stein nach Thümers Kiefern. Es konnte zumindest eine Landesvermessung, die topografische Landesaufnahme von Sachsen, in den Jahren 1780 bis 1806 ausgemacht werden. Unter den daraufhin herausgegebenen Meilenblättern trägt im Berliner Exemplar das betreffende Blatt Nr. 180 die Jahreszahl 1790. Grenzen sind darin jedoch keine eingezeichnet.
Aufschluss bringt nun eine Mitteilung des Chemnitzer Historikers Gert Petersen, nachdem das Gebiet nördlich und östlich des Harrasfelsens zum Amt bzw. zur Herrschaft Sachsenburg mit Frankenberg gehörte. Zwischen den Dörfern Gunnersdorf und Altenhain befand sich ein kurfürstlicher bzw. königlicher Wald, welcher bei der Berainung in den 1780er und 1790er Jahren mit Grenzsteinen versehen wurde. Überlieferte Flurkarten aus der Zeit um 1839 zeigen (undeutlich zu lesende) Grenzsteinnummern, welche aber vermutlich nicht mit der Nummerierung der erhaltenen Steine korrespondieren. Demnach waren solche Grenzsteine in relativ kurzen Abständen aufgestellt.
Die Markierung oder Festlegung der hiesigen Grenzen und die Setzung der Steine hat demnach nichts mit der zeitgleich laufenden Landesvermessung zu tun.
Die Steine selbst sind einheitlich gearbeitet, die Ausbildung der Zeichen und Zahlen kann jedoch nur als dilettantisch bezeichnet werden. Dies erklärt sich jedoch aus dem kurzen Setzungsabständen und deshalb hohen Kosten aufgrund der benötigten hohen Stückzahlen. Die Steine tragen Kurschwerter, da sie zur Zeit der Setzung kurfürstliches Territorium markierten.
In der Sammlung der Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Niederwiesa befindet sich ein weiterer Grenzstein, der ebenfalls die Kurschwerter und die Jahreszahl 1782 trägt; er wurde in der Dresdner Straße 8 in Niederwiesa gefunden, was jedoch nicht ohne weiteres als der ursprüngliche Aufstellungsort gelten kann.
|
|
|
|
|
Der in Niederwiesa gefundene Stein trägt auch die Jahreszahl 1782. (links) |